Was das EU-KI-Gesetz bedeutet — und wie Sie sich darauf vorbereiten können

Die Auswirkungen verstehen

Das EU-KI-Gesetz wird als erstes umfassendes Regelwerk für künstliche Intelligenz weltweit gelten. Während es darauf abzielt, sicherzustellen, dass KI ethisch, sicher und transparent eingesetzt wird, fragen sich viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU): Was bedeutet das für uns?

Im Gegensatz zu großen Technologieunternehmen mit Rechtsabteilungen und Compliance-Budgets benötigen KMU klare Leitlinien, um den Anschluss nicht zu verlieren. Das KI-Gesetz klassifiziert Systeme nach Risiko — von minimal bis nicht akzeptabel — und legt Anforderungen fest, basierend darauf, wie Ihre KI-Tools eingesetzt werden. Die meisten Einsatzfälle für interne Tools, Assistenten oder Automatisierungen fallen in die Kategorien „geringes“ oder „begrenztes“ Risiko. Das sind gute Nachrichten — aber es bedeutet dennoch Verantwortlichkeiten bei der Datenverarbeitung, Transparenz und Dokumentation.

Wenn Ihr Unternehmen KI für Kundenservice, Onboarding, Empfehlungssysteme oder Dokumenten-Zusammenfassungen nutzt, blockiert das KI-Gesetz Sie nicht — aber es beeinflusst, wie Sie entwickeln und einsetzen.

Risiko, Bereitschaft und Verantwortung bewerten

Für KMU besteht der erste Schritt darin, zu identifizieren, ob die von Ihnen verwendete oder geplante KI in eine regulierte Kategorie fällt. Tools, die Entscheidungen über Anstellung, Kreditscoring, biometrische Überwachung oder Bürgerrechte treffen, fallen in hochriskante Zonen — und erfordern strenge Steuerung.

Auf der anderen Seite qualifizieren sich Tools, die bei interner Dokumentation, Verkaufsunterstützung, Inhaltserstellung oder Analysen unterstützen, wahrscheinlich als geringes Risiko. Das bedeutet nicht, dass Sie frei von Verpflichtungen sind — Sie müssen immer noch transparent über die Nutzung von KI sein, Ihre Datenquellen dokumentieren und sicherstellen, dass menschliche Kontrolle möglich ist.

Das KI-Gesetz betont die Bedeutung von Datenqualität, Erklärbarkeit und Verantwortlichkeit — auch für kleinere Systeme. Wenn Sie beispielsweise Assistenten mit dem Wissen Ihres Unternehmens schulen, müssen Sie nachweisen, dass die zugrunde liegenden Daten zuverlässig, rechtmäßig und aktuell sind.

Beginnen Sie damit, zu dokumentieren, welche KI-Tools Sie verwenden, woher Ihre Daten stammen und wer verantwortlich für die Überwachung ist. Es geht nicht um rechtliches Theater — es geht darum, Vertrauen mit Ihren Nutzern aufzubauen und Ihre Struktur zukunftssicher zu machen.

Compliance für sich arbeiten lassen — nicht gegen sich

Bei Pragmatic.ai betrachten wir das EU-KI-Gesetz nicht nur als Herausforderung, sondern als Chance, bessere und transparentere Produkte zu entwickeln. Viele der Regeln — wie die Nachverfolgbarkeit von Modellen oder Nutzeraufklärung — entsprechen ohnehin guten Produktpraktiken.

Wenn Sie beispielsweise einen Assistenten auf GPT-Basis verwenden, sollten Sie bereits Folgendes tun:

• Protokollieren, wie er antwortet und sich verbessert

• Die Nutzer darüber informieren, wenn sie mit KI interagieren

• Menschen für Randfälle oder komplexe Aufgaben einbeziehen

Dies sind Grundsätze, die wir in jedem Projekt anwenden — und sie werden zunehmend nicht nur von Regulierungsbehörden, sondern auch von Kunden erwartet. Warten Sie nicht auf den endgültigen Entwurf, um hektisch nach Compliance zu streben. Je früher Sie diese Prinzipien integrieren, desto sicherer können Sie Ihre KI-Strategie skalieren. Und wenn Sie Tools für andere bauen (wie Plattformen, B2B-Apps oder digitale Dienste), könnte dies sogar zu einem Wettbewerbsvorteil werden.